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Mitgliederversammlung

Veröffentlicht am 13.01.2023

Trotzdem mehr als zwei Dutzend Mitstreiterinnen und Mitstreiter krankheitsbedingt passen mussten, fand die 6. Mitgliederversammlung unserer Umweltschutzvereinigung planmäßig statt.

Im gut besuchten Bürgerklub wohnten Vereinsmitglieder, Mitglieder der verschiedenen Arbeitsgruppen und Gäste der etwa dreistündigen Veranstaltung bei.

Nach Bestätigung des Rechenschaftsberichts und des Finanzjahresabschlusses 2022 fassten die Mitglieder u. a. Beschlüsse zur Beibehaltung der Beitragsfreiheit und der kostenfreien Teilnahme an den verschiedenen Arbeitsgruppen des Vereins, wie der AG Junge Naturfreunde.

Behandelt wurden u. a. Themen des Amphibienschutzes und der Nachpflanzaktion, des weiteren die Vorschläge der Gemeinde Schwielowsee zur Beteiligung unserer Umweltschutzvereinigung an der Entwicklung der Waldfläche am ehemaligen Ferienlager, der Aktionsplan und die geplanten Veranstaltungen für 2023, die Vorschläge zur Preisverleihung des Umweltnegativpreises Schwarzer Rabe 2022, des Prof. Karl-Hermann-Koch-Umweltpreises 2022, die Herausgabe des Wildpark-West-Magazins und der Info-Blätter für 2023 und 2024. Die Mitgliederversammlung beschloss einstimmig, sich der Initiative des NABU Brandenburg „Walderhalt und Waldaufwertung, statt Waldersatz“ anzuschließen und diese zu unterstützen. In den Diskussionen zu einzelnen Tagesordnungspunkten, wie Klimaschutzwald, Preisverleihung Schwarzer Rabe gab es teils unterschiedliche Ansichten.

Die Abschrift des inhaltlichen Protokolls der Veranstaltung sowie Details zum Aktionsplan, dem Finanzjahresabschluss und den Beschlussfassungen sind für Vereinsmitglieder, fördernde Mitglieder sowie Mitglieder der Arbeitsgruppen erhältlich. Ein ausführlicher Bericht zur Mitgliederversammlung wird auch im nächsten Infoblatt unseres Vereins zu lesen sein.

 

Jahresbericht des Waldsiedlung Wildpark-West e.V. für das Jahr 2022

Rechenschaftsbericht vom 13.01.2022

 

Liebe Mitglieder unseres Vereins, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter der Bürgerinitiative!

Waren die Jahre 2020 und 2021geprägt von den Auswirkungen einer Pandemie, brachte das vergangene Jahr für uns andere, durch den Krieg in der Ukraine verstärkte, jedoch ebenso weitreichende Veränderungen. Für unsere Vereinsarbeit waren das neue Herausforderungen, auch in finanzieller Hinsicht: Materialien für die Vereinsarbeit, Druckkosten aber auch Bäume zum Pflanzen verteuerten sich, das Spendenaufkommen sank um etwa 1/3 im Vergleich zu 2021.

Deshalb ist es umso erfreulicher, wenn sich unser Verein im fünften Jahr seines Bestehens dennoch weiter gefestigt und in einzelnen Teilbereichen weiterentwickelt hat sowie neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter unsere Arbeitsgruppen verstärken. Ihnen gilt unser herzliches Willkommen!

Es liegt in der „Natur der Sache“, wenn ein Heimat-, Landschaftspflege, Natur- und Umweltschutzverein wie der unsrige nicht nur Anerkennung für die vielen, schönen und angenehmen Dinge der Vereinsarbeit erhält – sondern sich ebenso der Kritik von Entscheidungsträgern ausgesetzt sieht – wenn satzungsgemäß für den Erhalt der Waldsiedlung und der die Siedlung umgebenen naturnahen Flächen gerungen wird.

Amphibien schützen, Bäume pflanzen, die Ortschronik pflegen oder Kinoabende zu veranstalten, ist die eine – rechtsstaatliche Auseinandersetzungen mit Kommunen um den Erhalt und Schutz von Wald- und Naturflächen zu führen, die andere Seite der Vereinsarbeit.

Fast jedem ist inzwischen klar geworden, dass, wenn wir dies nicht tun würden, innerhalb kurzer Zeit „ungebremstes Wachstum“ mit all seinen negativen Folgen für die Wohn- und Lebensqualität der Einwohner unseres Ortes – und auch darüber hinaus – die Folge wäre. Eine „Waldsiedlung“ Wildpark-West, so wie wir sie alle kennen und lieben, würde es wohl nicht mehr geben.

Viele Beispiele der jüngeren Vergangenheit, ob Neubau der Fahrradwegbrücke, Kampf um den Klimaschutzwald, Erhalt der Allee nach Geltow, aber auch der Ausbau des Fuchsweges bestätigen das immer wieder und zeigen, wie wichtig unser Einsatz für den Erhalt der Natur ist.

Die Erfolge sind oftmals bescheiden: Immer größer werden die Bauprojekte und immer mehr Naturflächen gehen verloren. Auch wenn es andere Meinungen dazu gibt, betrachte ich es dennoch als Erfolg, wenn wir den Prozess der Naturzerstörung zumindest verlangsamen können, um damit Zeit zu gewinnen – bis ein Umdenken in den gesellschaftlichen Gremien einsetzt oder die Befürworter ungebremsten ökonomischen Wachstums Jüngeren Platz machen müssen, die verantwortungsvoll selbst über ihre Zukunft entscheiden können.

Dabei geht es uns nicht darum zu verhindern – wie immer wieder abwertend dargestellt – sondern mit Vernunft zu gestalten – darum, dass geltendes Recht zum Gemeinwohl aller eingehalten wird und die Belange von Umwelt- und Naturschutz berücksichtigt werden.

Ohne Ansehen der Person dürfen wir deshalb nicht akzeptieren, wenn sich einzelne politische Entscheidungsträger das Recht herausnehmen, an demokratischen Gremien vorbei und unter Missachtung von geltenden Gesetzen, vollendete Tatsachen in ihrem Interesse und zum Schaden der hier lebenden Menschen schaffen zu wollen. Ich bin überzeugt davon, dass es mit rechtsstaatlichen Mitteln gelingt, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die Gesetze brechen und sich auf Kosten der Gemeinheit im großen Stil an der Natur bereichern wollen oder dieser schaden. Der in der Vergangenheit gewählte Weg, offen Missstände oder Gesetzesverstöße zu benennen, statt zu vertuschen oder wegzusehen, ist meiner Meinung nach der richtige Weg.

Deshalb wird unser Verein satzungsgemäß auch zukünftig weiterhin alle rechtsstaatlichen Mittel ausschöpfen, damit sich nicht Einzelne auf Kosten der hier lebenden Menschen bereichern können, sich niemand an unseren Waldflächen sanieren und unseren Lebensraum, die Natur und Umwelt zerstören kann. Ich rufe deshalb besonders unsere Jugendlichen auf, diesen Weg mit uns zu gehen und sich in dieser Form aktiv für den Erhalt der Natur in und um Wildpark-West einzusetzen.

Unser Verein, die Bürgerinitiative und die anderen Arbeitsgruppen genießen bei sehr vielen Einwohnern in unserem Ort, aber auch in Geltow oder Potsdam-West deshalb eine hohe Wertschätzung. Ich sage das bewusst auch in dem Wissen, dass uns immer wieder unterstellt wird „im Umgang mit der Gemeinde“ nicht den richtigen Ton zu treffen. Leider hat die Vergangenheit gelehrt, dass jede Form von (kommunaler) Kritik in Umweltfragen, sei sie noch so höflich vorgetragen, bei den Betroffenen oder ihnen nahestehenden oder dienstlich abhängigen Personen Dissonanzen erzeugt. Die Ziele unserer Vereinsarbeit vor Augen, werden wir damit umzugehen wissen.

 

Vereinsarbeit

Auch im Jahr 2022 bestimmten viele Aktivitäten unser Vereinsleben. Eine Teilname an diesen bieten wir allen Einwohnern kostenfrei an. Seien es Kulturveranstaltungen, naturkundliche Führungen oder die Mitwirkung in den verschiedenen Arbeitsgruppen: Alles, auch die Mitgliedschaft in unserem Verein ist kostenfrei.

Für die Unterstützung und die Durchführung unseres Vereinslebens möchte ich mich bei allen bedanken, die – in welcher Form auch immer – sich in die Vereinsarbeit eingebracht oder diese,

z. B. durch fachlichen Rat oder Spenden, unterstützt haben. Dieser Dank schließt die vielen kleinen finanziellen Zuwendungen gleichwertig ebenso mit ein, wie die Unterstützung durch mittelständische Unternehmen.

Schwerpunkte des Vereinslebens waren dabei insbesondere die Nachmittage der „Jungen Naturfreunde“, die mehrmonatige Betreuung des Amphibienschutzzaunes am Fuchsweg, die Veranstaltungsreihe „Kino im Klub“, naturkundliche Führungen und die Arbeit der verschiedenen Arbeitsgruppen.

 

1. Vereinsaktivitäten 2022 (Zusammenfassung):

 

Natur- und Umweltschutz

  • Amphibienschutzzaun: Auf- und Abbau (Februar, Mai), Betreuung, statistische Erfassung, Auswertung und Veröffentlichung der Amphibienwanderung, Anzeige des Tieraufkommens in Art und Anzahl bei der Unteren Naturschutzbehörde (Februar bis Mai),

  • Gerichtsverfahren mit der Stadt Potsdam zum Amphibien- und Baumschutz Fuchsweg (Juni), Übereinkunft mit der Stadt Potsdam um Ausgleichsmaßnamen (September und Oktober) zusammen mit dem NABU Potsdam;

  • Erhalt von 16 (Februar) und Neupflanzungen von 23 Alleebäumen nach Geltow (November) in Zusammenarbeit mit dem Kreisstraßenbetrieb Potsdam-Mittelmark;

  • 5. Nachpflanztag mit 146 neuen Bäumen auf Privatgrundstücken (März), Baumpflanzungen für den Europäischen Baumlehrpfad (März und November), Stiftung von weiteren Straßenbäumen für Wildpark-West (November);

  • Unterhaltung einer kleinen Baumschule, Baumtauschbörse;

  • Spaziergang am Klimaschutzwald, Vorstellung des Projektes für interessierte Bürger (März)

  • Rechtsauseinandersetzung um den „Klimaschutzwald Wildpark-West“, Gespräche mit der Gemeinde Schwielowsee im Sinne einer außergerichtlichen Lösung (Dezember);

  • Gerichtsverfahren und Abwehr der Klage Bürgermeisterin über Kostenerstattung „Anzeige Klimaschutzwald, Havelbote“ (Oktober), gerichtliche Einigung mit der Gemeinde;

  • zahlreiche Arbeitseinsätze (u. a. Baumpflege, Müllsammeln);

  • 12 Beteiligungsverfahren zum Natur- und Umweltschutz (ganzjährig);

  • Fünf den gesamten Ort umfassende Gießaktionen für Straßenbäume in niederschlagsarmen Zeiten (April bis Oktober), Verlagerung der Gießaktionen durch Baumpatenschaften;

 

Bildungsveranstaltungen

  • Ornithologische Wanderung (Mai),

  • Angebot einer Kräuter- und Insektenwanderung (veranstaltet durch Kooperationspartner);

  • 20 AG-Nachmittage der „Jungen Naturfreunde“ (Schulzeit, jeweils Donnerstags).

 

Vereins/Vorstandsarbeit

  • Duale Mitgliederversammlung (Januar/Februar), Wahl eines neuen Vorstands;

  • sechs Vorstandszusammenkünfte, regelmäßige Treffen der Arbeitsgruppen.

 

Kultur und Soziales

  • Foto-, Mal- und Zeichenwettbewerb für Kinder und Jugendliche (ganzjährig);

  • Einkaufsservice für ältere Mitbürger;

  • Spenden von Lebensmitteln für vom Krieg in der Ukraine betroffene Menschen;

  • 6 Kinoveranstaltungen zu verschiedenen Themen: Aufführung von regionalen Filmen, Filmen zum Natur- und Umweltschutz, eigene Vorfilme (März bis November);

  • Bürgerfest zum Nachpflanztag, Benefizkonzert mit Lutz Andres (März);

  • Weihnachtsmatinee „Lieder zum Fest“ mit Thomas Arnold und Freunden,

Teilnahme, mit eigenem Stand, am Wildparker Weihnachtsmarkt (Dezember);

  • Jährliche Preisverlosung der Nachpflanztombola „Jeder Baum ist ein Gewinn“ (Dezember).

 

Öffentlichkeitsarbeit

  • Verleihung des Umweltnegativpreises „Schwarzer Rabe 2021“ (Januar);

  • Herausgabe von Infoblättern (Nr. 15 bis Nr.18) für Vereinsmitglieder und Sympathisanten (März, August und November);

  • sechs Pressemitteilungen zu Vereinsaktivitäten und Fragen des Umweltschutzes;

  • Zeitschrift:

Herausgabe von 2 Ausgaben „Wildpark-West“, Familienmagazin, (April und Dezember);

2 Redaktionssitzungen (April, Oktober); 1 Jugendredaktionssitzung (April)

2 mal Redaktionsfrühstück (April, Dezember);

 

 

Heimatpflege und Heimatkunde

  • Beginn Dreharbeiten eines Natur-Dokumentarfilms Klimaschutzwald - Arbeitstitel

„Was macht die Ente auf der Kiefer?“ (seit November 2022);

  • Weiterführung der Ortschronik, Digitalisierung von alten Dokumenten und Fotos, Dokumentationen von fünf Zeitzeugenberichten (ganzjährig);

  • Herausgabe Monatskalender „Historische Ansichten von Wildpark-West“ 2023 (Oktober).

 

2. Vereinsstatus und Mitgliederentwicklung

Der Verein wurde im Mai 2022 vom Umweltministerium Brandenburg als Umweltschutz-vereinigung anerkannt. Er ist im Transparenzregister des Landes Brandenburg gelistet.

Die meisten Mitstreiter sind in der (AG) „Bürgerinitiative“, vereint, sie ist eine von sechs eigenständigen AG`s in unserem Verein. Mitstreiter sind hauptsächlich Einwohner aus Wildpark-West, Potsdam-West, Werder und Geltow, welche die sozialen und kulturellen Ziele unseres Vereins unterstützen, sich bei gesellschaftlichen Aktivitäten im Umwelt- oder Tierschutz einbringen oder dem Verein bei Bedarf tatkräftig helfen. Es ist dabei nicht notwendig, Vereinsmitglied zu sein, um einer AG anzugehören oder an kostenfreien Veranstaltungen teilzunehmen. Der Verein wird inzwischen auch von Mitstreiterinnen und Mitstreitern überregional unterstützt.

Die Arbeitsgruppen: AG „Bürgerinitiative“ ca. 250 Mitstreiter, AG „Junge Naturfreunde“ 18 (davon 12 Schüler unter 14 Jahre), AG „Nachpflanzung“ 10, AG „Öffentlichkeitsarbeit“ 52

(50 Redaktion Wildpark-West-Magazin, 6 Redaktion Infoblatt), AG „Klimaschutzwald“ 8,

AG „Amphibienschutz“ 10. Hinweis: Mehrere Mitstreiter sind in verschiedenen Arbeitsgruppen tätig. Die Anzahl der Vereinsmitglieder beträgt derzeit 35, davon 4 fördernde Mitglieder und

4 Ehrenmitglieder (Stand: 11. Januar 2023).

Der Vorstand bestehtauszwei Damen und zwei Herren, dazu eine Dame und ein Herr im erweiterten Vorstand.

 

Im Herbst nahmen wir Abschied von unserem Vereinsmitglied Prof. Karl-Hermann Koch, der sich große Verdienste um den Vogelschutz und die ornithologische Abteilung unseres Vereins erwarb und im 85. Lebensjahr stehend, überraschend nach kurzer schwer Krankheit verstarb. Er wurde im November in Berlin-Biesendorf beigesetzt. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.

 

3. Vereinsinformationen/Öffentlichkeitsarbeit

Termine, Vereinsinformationen, Berichte, Fotos und Filmmitschnitte von Veranstaltungen, Filme des Vereins, Broschüren, Infoblätter sowie das Wildpark-West-Magazin u.v.a.m. können über die Homepage des Vereins www.waldsiedlung-wildpark-west.de kostenfrei abgerufen werden.

Zudem wird über aktuelle Ereignisse, geplante Veranstaltungen u. ä. mittels derRundschreiben „Neuigkeiten aus der Waldsiedlung“ per E-Mail informiert. 2022 waren das 36 Rundschreiben.

Wir erreichen derzeit damit etwa 160 Haushalte im Ort, das sind rund 1/3 aller Einwohner, sowie weitere Haushalte in Geltow, Potsdam, Ferch und Caputh.

In Ergänzung unserer halbjährlich erscheinenden Heimatzeitschrift „Wildpark-West“ (120 Seiten) erschienen 2022 drei Infoblätter (je 4 Seiten) unseres Vereins, welche über gesellschaftliches Leben im Ort, Vereinsaktivitäten sowie Umwelt- und Naturschutz berichteten. Das „Wildpark-West“-Magazin sowie die Infoblätter „Waldsiedlung Wildpark-West“ erhalten alle Einwohner kostenfrei in ihre Briefkästen, das Magazin ist zudem gegen eine Schutzgebühr von 4,80 € in den Geschäften des Postzeitungsvertriebs in Potsdam-West, Schwielowsee und dem Werderaner Havelland erhältlich. Der Leserstamm des Magazins ist weiter gewachsen, besonders online.

Einzelne Veranstaltungen wie Kino oder Bürgerfest wurden zusätzlich noch mittels Plakaten beworben.

 

Im Januar 2022 verlieh unser Verein den von einem Ehrenmitglied gestifteten Umweltnegativpreis „Schwarzer Rabe“ der Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee für die Verhinderung des Umweltschutzprojektes „Klimaschutzwald Wildpark-West“.

 

4. Nachpflanzaktion „Rettet die Waldsiedlung!“ 2018 – 2033

Über 1.100 junge Bäume wurden seit Beginn der Nachpflanzaktion im April 2018 in unserer Waldsiedlung gepflanzt. Damit liegen wir weiter unter unserem Ziel (die aktuelle Anzahl ist auf der Homepage ersichtlich). Die Pflanzungen im öffentlichen Bereich in der Straße Am Ufer für den Europäischen Baumlehrpfad (6), und in der Schweizer Straße (1) wurden durch Spenden finanziert. Im Frühjahr fand der 5. Nachpflanztag statt, bei dem junge Bäumchen (146) den Einwohnern kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Im Herbst wurde u. a. die Allee nach Geltow durch den Kreisstraßenbetrieb Potsdam-Mittelmark bepflanzt (23), die Gemeinde Schwielowsee führte Ausgleichspflanzungen im Bereich der Bootswerft durch (13). Weitere Pflanzungen im Bereich der historischen Allee Fuchsweg (außerorts) sind geplant.

Jede Privatperson, die einen Baum pflanzte, als Baumpate pflegte oder stiftete, bekam ein kostenfreies Los unserer Baumlotterie, deren Gewinnzahlen während des Wildparker Weihnachtsmarktes öffentlich ermittelt wurden. Regionale Unternehmen und Privatpersonen hatten dafür Sachpreise wie den traditionellen Weihnachtsbraten, Bücher, CDs bzw. Service- oder Pflanzgutscheine gespendet. Diesmal ging der Hauptpreis, gestiftet von der Anglerklause, in den Amselweg.

In den kleinen „Baumschulen“ des Vereins werden z. Z. etwa 50 Jungbäume zur Verfügung gehalten sowie über die Baumtauschbörse des Vereins angeboten.

Mit Unterstützung vieler Einwohner findet seit 2018 eine Bestandsaufnahme aller Bäume im Ort statt, um verlässliche Daten über den Baumbestand der Waldsiedlung zu erhalten. Diese Daten sind veränderlich und in Teilbereichen über den Verein abrufbar.

 

5. AG „Junge Naturfreunde“

Dieses Jahr konnten alle Nachfragen für eine Teilnahme befriedigt werden. Derzeit betreuen sechs Erwachsene (davon drei Vereinsmitglieder) die im wöchentlichen Wechsel stattfindenden zwei Gruppen mit insgesamt 12 Kindern der Altersgruppe 8 bis 11 Jahre. Die AG-Nachmittage finden gewöhnlich Donnerstags (außer in den Schulferien statt). Die Hälfte der Kinder ist in Wildpark-West zu Hause, die anderen Schülerinnen und Schüler kommen aus Geltow.

Vorbildhaft ist die Unterstützung der AG durch die NAJU Brandenburg (Bildungsmittel) und Naturschutzkonzepte Frau Dr. Beate Gall (Werder). Für das Jahr 2023 soll uns zudem eine Praktikantin der NAJU bei der Bildungsarbeit unterstützen.

20 AG-Nachmittage und andere Veranstaltungen wie „Jagt das Müllmonster“ oder die Pflege des Rastplatzes „Kleiner Entenfangsees“ fanden statt.

Die Kinder bekamen ein umfangreiches Bildungsangebot, waren im Wildpark, an der Havel und den Feuchtwiesenunterwegs. Die ornithologische Bestandsaufnahme wurde fortgesetzt (seit 2018). Dem Igel am Bürgerklub ein eigenes Haus errichtet, Spuren im Schnee ausgewertet, ein Foto- und Malwettbewerb veranstaltet, mehrere junge Bäumchen gepflanzt und die Patenschaft über die Silberlindenallee fortgeführt. Ausführliche Berichte und Fotos über die AG-Nachmittage sind auf unserer Homepage zu finden.

 

6. Kino im Klub

Seit Beginn der Veranstaltungsreihe im Dezember 2019 fanden 23 Kinoabende bzw. -nachmittage statt. Sechs davon im zurückliegenden Jahr. Im Schnitt verfolgen zwischen 10 und 20 Besucher die Vorstellungen, allerdings gab es auch eine Vorstellung, die nur von zwei Kinogängern besucht wurde. Hier gilt es das Kinoangebot sorgfältiger auszuwählen und die Veranstaltungen besser zu bewerben. Erstmals fand eine Nachmittagsveranstaltung für Kinder und Jugendliche statt.

2022 konnte bei den Kinovorstellungen der vereinseigene Beamer verwendet werden, der jetzt auch bei Mitgliederversammlungen oder der AG Junge Naturfreunde Verwendung findet.

Weitere Technik für die Filmvorführungen wird noch immer von Vereinsmitgliedern oder Einwohnern leihweise zur Verfügung gestellt, da die Anschaffung der Geräte sehr kostspielig ist. Lizenzkosten für die gezeigten Hauptfilme, Gema-Gebühren usw. werden durch den Verein getragen.

Gezeigt wurden hauptsächlich Filme mit regionalem, heimatkundlichem bzw. natur- oder umweltwissenschaftlichem Hintergrund. Besonderen Anklang finden dabei Naturfilme oder Filme mit regionalem Bezug.

Ein neues Filmprojekt wurde aus der Taufe gehoben; Arbeitstitel: „Was macht die Ente in der Kiefer?“ Bis 2026/27 wollen Mitglieder verschiedener Arbeitsgruppen und die AG „Junge Naturfreunde“ den Dokumentarfilm über die Vogelwelt unserer Waldsiedlung fertigstellen.

Jeder, der möchte, kann sich daran beteiligen.

2023 sollen zwei Kinoveranstaltungen nachmittags für die Ortsgruppe der Volkssolidarität stattfinden, da für viele ältere Menschen der übliche Kinobeginn um 19:00 Uhr zu spät ist.

 

7. Kultur und Soziales

Unser Verein erreicht durch verschiedene Aktivitäten im Ort fast alle Haushalte in allen Altersgruppen. 2022 war dabei besonders das Bürgerfest im März mit Konzert, die Kinder- und Jugendarbeit („Junge Naturfreunde“, die Jugendredaktion des „Wildpark-West“-Magazins), das Kinoprojekt oder die Weihnachtsmatinee hervorzuheben.

Die Nachpflanzaktion hat mittlerweile einen festen Stellenwert, und auch das Wildpark-West-Magazin empfinden sehr viele Einwohner als identitätsstiftend. Drei Haushalte lehnen das Magazin ab, da es ihrer Meinung nach die Gemeinde diffamiert.

Festen Kontakt gibt es zu den Ehrenmitgliedern des Vereins, die ebenso wie andere ältere Menschen, wenn gewünscht, unsere Unterstützung erfahren.

 

8. Heimatpflege/Ortschronik

Ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit bleibt die Pflege und Weiterführung der Ortschronik.

Viele Mitglieder und Einwohner unterstützen dieses Anliegen und stellten z. B. Fotos oder Tagebuchaufzeichnungen ihrer Eltern und Großeltern zur Verfügung, die in der Ortschronik archiviert, z. B. im historischen Kalender (seit 2018) oder dem Wildpark-West-Magazin (seit 2018) einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.

Die 2021 begonnene Digitalisierung von historischen Fotos und Textdokumenten zur Siedlung und deren Umfeld wurde fortgesetzt.

 

9. Beteiligungsverfahren Umwelt-, Naturschutz und Landschaftsgestaltung

Im Rahmen von Beteiligungsverfahren des Landesbüros anerkannter Naturschutzverbände erstellt unser Verein im Zusammenwirken mit Fachleuten und sachkundigen Einwohnern Stellungnahmen zu Planungsverfahren, welche Wildpark-West sowie die angrenzenden Bereiche von Geltow und den Wildpark betreffen. Dies entspricht § 2 Abs. 1 der Satzung unseres Vereins, der die Mitwirkung an Planungs- und Entscheidungsprozessen vorsieht.

2022 wurden 12 Stellungnahmen und Einschätzungen erstellt, die in die Bewertung von umweltschutzplanerischen Genehmigungen und die Anordnung von Ausgleichsmaßnahmen einflossen. Die Ergebnisse sind, wie schon im Vorjahr, unbefriedigend, da besonders in unserem Gemeindebereich Belange des Natur- und Umweltschutzes nur unzureichend Berücksichtigung finden.

 

Der ohne Beteiligung der Umwelt- und Naturschutzverbände durchgeführte Eingriff am Fuchsweg wurde gerichtlich beklagt und ein ermutigendes Zwischenergebnis mit der Stadt Potsdam erreicht.

 

Ein positives Ergebnis ergab auch das Beteiligungsverfahren an der Allee nach Geltow, wo auf unsinnige Fällmaßnahmen verzichtet werden konnte und stattdessen 23 neue Alleebäume durch den Kreisstraßenbetrieb Potsdam-Mittelmark gepflanzt wurden.

 

10. Natur- und Umweltschutz

Seit Mai 2022 ist der Verein vom Umweltministerium Brandenburg als Umweltschutzvereinigung anerkannt. Dies eröffnet uns die Möglichkeit, bei angenommenen Verstößen die Belange des Umwelt- und Naturschutzes ggf. auch gerichtlich überprüfen zu lassen.

Mit guter Resonanz wurde bereits zum vierten Mal der Amphibienschutzzaun am Fuchsweg/Kleiner Entenfangsee unter Federführung von engagierten Vereinsmitgliedern aufgebaut, die auch die Koordination bei der Betreuung der Maßnahme innehatten. Krankheits- und berufsbedingt gab es hier jedoch Schwierigkeiten in der täglichen Umsetzung der Maßnahme über mehrere Monate hinweg. Dies wurde von einem Vereinsmitglied benannt und vom Vorstand kommuniziert.

Für 2023 muss deshalb rechtzeitig auf die Wichtigkeit und die Möglichkeit der Mithilfe aufmerksam gemacht werden.

 

2022 fanden weitere Gespräche um eine außergerichtliche Einigung um den Klimaschutzwald statt.

Erstmals wurde dazu auch unser Verein von der Gemeinde Schwielowsee eingeladen, nachdem eine Hinzuziehung zum Verfahren beantragt und gerichtlich in Aussicht gestellt wurde.

Ein erstes Gespräch mit der Bürgermeisterin, dem Projektentwicklerehepaar Krentz und Vertretern unseres Vereins fand im Dezember statt, eine weitere Zusammenkunft ist für den Januar geplant.

Verein und Gemeinde haben dazu Vorschläge unterbreitet, die den Anwesenden auf der Mitgliederversammlung des Vereins am 13. Januar 2023 vorgestellt werden sollen.

Derzeit läuft auch eine Meinungsumfrage des Wildpark-West-Magazins u.a. zu diesem Thema.

 

 

11. Finanzen

 

Die Ausgaben für unsere Vereinsarbeit betrugen lt. Finanzjahresabschluss im Jahr 2022 insgesamt 16.018,20 Euro, die Einnahmen lagen bei 16.052,81 Euro. Details siehe Finazjahresabschuss 2022.

Das Spendenaufkommen für das vergangene Jahr lag bei 12.044,52 Euro.

 

 

Wildpark-West, 13. Januar 2023

Carsten Sicora

Vorstandsvorsitzender