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Pressemitteilung: Vertrag über Klimaschutzwald Wildpark-West unterzeichnet

Veröffentlicht am 24.08.2021

 

Zwischen dem Umweltschutzförderverein Waldsiedlung Wildpark-West e.V. und den Projektentwicklern Claudia und Philipp Krentz wurde am 18. Juni 2021 ein Kooperationsvertrag mit dem Titel „Klimaschutzwald Wildpark-West“ unterzeichnet. Dieser regelt die behutsame Entwicklung einer etwa 1,3 ha großen Waldfläche als „Klimaschutzwald Wildpark-West“.

Die Fläche befindet sich am Ortsrand von Wildpark-West und ist vollständig Wald im Sinne des Waldgesetzes, gleichzeitig aber auch im Flächennutzungsplan der Gemeinde Schwielowsee als Wohnbaufläche verzeichnet. Teile der Fläche sind als geschütztes Biotop „Bodensaurer Eichenwald“ mit wertvollem Baumbestand kartiert und gelten als besonders schützenswert.

Der Vertrag sieht die Errichtung eines Umweltschutzzentrums für Kinder und Jugendliche der Gemeinde Schwielowsee, einen Naturlehrpfad für Einwohner und Gäste des Staatlich anerkannten Erholungsortes sowie den umfangreichen Rückbau der alten Ferienlagerruinen vor.

Zu diesem Zweck wurde ein Großteil der von den Projektentwicklern erworbenen Fläche dem Verein mit notarieller Schenkung am 29. Juni 2021 übertragen. Projektentwickler und Verein hatten zuvor dem Waldeigentümer, der Märkischen Wochenendgesellschaft, ein Kaufangebot unterbreitet.

Ebenfalls Bestandteil des Vertrages ist die Errichtung von vier Einfamilienhäusern in ökologischer Bauweise durch die Projektentwickler. Die Häuser sollen gegenüber den bereits vorhandenen Wohnhäusern an der nördlichen Seite des den Ort begrenzenden Tannenwegs entstehen. Dabei finden die Bestimmungen des Textbebauungsplanes Berücksichtigung, wertvoller Baumbestand kann erhalten werden.

Damit werden ca. 4.000 qm Flurstückgröße bebaut und ca. 9.000 qm Waldfläche für die Natur erhalten.

Mit der Übertragung an den Verein ist eine umfangreiche Renaturierung der Fläche verbunden, von der ein Großteil wieder in das Landschaftsschutzgebiet zurückgeführt werden soll. Projektentwickler, weitere Kooperationspartner und der Naturschutzbund Brandenburg unterstützen den Verein bei der Umsetzung dieser ehrgeizigen Ziele. „Ich rechne mit Kosten im sechsstelligen Bereich“ erklärt Carsten Sicora, Vorstandsvorsitzender des Vereins.

Dass der Verein ehrgeizige Ziele umsetzen kann, hat er in der Vergangenheit durch ähnliche Aktivitäten bereits unter Beweis gestellt.

Die Vertragsunterzeichnung ist in dieser Form außergewöhnlich und das Ergebnis jahrelanger Bemühungen der Einwohner, der Bürgerinitiative und des Vereins Waldsiedlung Wildpark-West um den Naturerhalt,

Aus den einst gegensätzlichen Interessen der Bürgerinnen und Bürger um eine behutsame Ortsentwicklung und um Walderhalt, und denen eines Projektentwicklers um die Schaffung von Wohnraum, sind im zähen Ringen nun gemeinsame Interessen geworden. Diese berücksichtigen die Interessen der Ortsgestaltung, die Interessen der Einwohner von Wildpark-West aber auch die des Klimaschutzes. Diese entsprechen dem Beschluss der Gemeindevertretung vom 24. Juni 2020, dass Wald mit seiner klimastabilisierenden Funktion erhalten werden muss (Leitbild Energie und Klimaschutz der Gemeinde Schwielowsee).

Die vermittelnde Rolle des Verkäufers, der Märkischen Wochenendgesellschaft, die Waldfläche an die Projektentwickler nur unter der Maßgabe des Abschlusses des Kooperationsvertrages „Klimaschutzwald Wildpark-West“ zu veräußern,ist bemerkenswert.So wurde dieser zukunftsweisende Vertrag erst ermöglicht.

In einer schriftlichen Umfrage im Januar 2020 wurden die Bürgerinnen und Bürger von Wildpark-West

zu ihrer Meinung befragt. Fast 400 Einwohner, die Mehrheit aller Einwohner von Wildpark-West, haben sich für den Erhalt des Waldes ausgesprochen.

Nun ist es an der Gemeinde Schwielowsee zu zeigen, ob sie es ernst meint, und ihre im Klimaleitplan verankerten Ziele umsetzt und den Verein bei seinem Klimaschutzprojekt unterstützt.

 

Für den 26. August 2021 wurde eine Sondersitzung der Gemeindevertretung zu diesem Thema anberaumt, nachdem am 11. August die Vertragspartner das Projekt eines Klimaschutzwaldes im Fercher Rathaus der Bürgermeisterin Kerstin Hoppe und dem Ortsvorsteher Matthias Fannrich vorgestellt hatten.