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Schwarzer Rabe für die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH

Mit überwältigender Mehrheit entschied die Mitgliederversammlung der Umweltschutzvereinigung Waldsiedlung Wildpark-West am späten Freitagabend, den regionalen Umweltnegativpreis „Schwarzer Rabe“ für das Jahr 2022 der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) zu verleihen. Die Übergabe des Preises ist für den 31. Januar 2023 vorgesehen.

Die Gesellschaft plant, eine etwa 300 ha große Waldfläche, als Technologie-Standort zwischen den Gemeinden Schwielowsee, Seddiner See, Michendorf und der Stadt Beelitz zu entwickeln.

„Mit der Verleihung des Preises sollen zum einen die Menschen auf die mit der Planung verbundene, existenzbedrohende Zerstörung ihrer Heimat zwischen Schwielow- und Seddiner See aufmerksam gemacht werden und zum anderen die sie vertretenden kommunalen Entscheidungsträger ermutigt werden, sich im Sinne der in der Region lebenden Einwohner und ihrer Gäste für den Erhalt der Naturflächen einzusetzen. Insbesondere soll aber dem Preisträger die Möglichkeit gegeben werden, sein Handeln zu überdenken und zu korrigieren“, erklärte Carsten Sicora als Vorstandsvorsitzender der Umweltschutzvereinigung.

„Statt aus den Erfahrungen um die negativen Folgen auf den Grundwasserhaushalt bei der Errichtung des Tesla-Werkes bei Grünheide zu lernen, hat die WFBB – trotz des Wissens um die klimastabilisierende Funktion von Waldflächen, deren Erholungswert und die sensible Situation des Wasserhaushalts im Gebiet rund um den Seddiner- und den Schwielowsee – die räumliche Planung eines ebenso großflächigen Entwicklungsbereichs für internationale Investoren beauftragt.

Die mit der „ergebnisoffenen Machbarkeitsstudie“ in Kauf genommene Vernichtung von etwa

300 ha Wald im LSG „Potsdamer Wald- und Havelseengebiet“ für einen Industriestandort, verbunden mit der dadurch notwendig werdenden Entwicklung von Wohngebieten und deren Erschließung, wird erhebliche negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der in den Gemeinden Schwielowsee, Seddiner See, Michendorf und der Stadt Beelitz wohnenden Menschen, den Tourismus und die Natur der Region haben und kann deshalb nicht hingenommen werden.

Industriegebietsflächen von diesem Ausmaß schaffen zu wollen, für die kein Bedarf nachgewiesen wurde, während gleichzeitig bereits vorhandene Gewerbeflächen brach liegen, ist in Zeiten sich weiter verschärfendem Arbeitskräftemangels und mit dem heutigen Wissen um klimatische Veränderungen nicht mehr vermittelbar.“, heißt es u. a. zur Begründung der Preisverleihung.