in memoriam Professor Dr. Karl-Hermann Koch (*27. Oktober 1937 †12. September 2022)

Professor Dr. Karl-Hermann Koch, in seinem 85. Lebensjahr stehend, hat uns für immer verlassen.

 Er erwarb sich große Verdienste in der Sparte Ornithologie unseres Vereins und war Mitinitiator der jährlich im Frühjahr stattfindenden ornithologischen Wanderungen um die Waldsiedlung Wildpark-West. Die von ihm vor seinem Häuschen im Tannenweg installierten großen Nistkästen, in denen dann tatsächlich die ersten Waldohreulen heimisch wurden, waren sein ganzer Stolz. Gerne saß er mit seiner Frau zusammen im Garten und beobachtete die Aufzucht der jungen Eulen, über die dann auch ein vielbeachteter Beitrag in unserer Wildpark-West-Magazin erschien. Beharrlich setzte er sich auch für den Erhalt der Waldfläche am ehemaligen Kinderferienlager ein und war beratend für unsere Arbeitsgruppe Klimaschutzwald tätig. Nicht nur dort wird er unserem Verein, den er seit 2019 unterstützte und seit Anfang 2021 angehörte, in Zukunft sehr fehlen.

Auch seine Pläne, mit den Schülern unserer Arbeitsgemeinschaft die „Architektur“ der Natur zu zeichnen, werden sich nun leider nicht mehr erfüllen.

Karl-Hermann Koch wurde am 27. Oktober 1937 in Dresden geboren und erlernte 1954 den Beruf eines Zimmermanns. Nach dem Abschluss seines Abiturs 1958 studierte er an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar und an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst, Fachrichtung Architektur, in Berlin Weißensee. Nach verschiedenen Tätigkeiten in Berliner Architektenbüros, erlangte er sein Diplom als Architekt 1967 an der Technischen Universität Berlin, wo er auch 1973 promovierte. Wissenschaftliche Arbeiten in verschiedenen Gremien der OECD in Paris führten ihn später u. a. nach England und Schweden. Neben seinem eigenen Architektenbüro, dass er seit 1970 führte, lehrte er seit 1973 im Fachbereich Architektur an der Fachhochschule Dortmund, 1976 erwarb er dort seine Habilitation. In mehreren Architektur- und städtebaulichen Wettbewerben errang er erste Preise, so u. a. für die städtebauliche Entwicklung der Berliner Sonnenallee oder bei der Planung von renommierten Schulprojekten in Nürnberg, Weinheim, Lüdenscheid und Marl. 1977 wurde er im Fachbereich Architektur an der Universität Dortmund zum Professor berufen, 1990 stand er als Dekan dem Fachbereich Erziehungswissenschaften vor. Seit 1992 war er emeritierter Hochschulprofessor und siedelte 2006 nach Berlin über. Seit 2010 verbrachte er überwiegend die Sommermonate zusammen mit seiner Frau auf seinem Wochenendgrundstück in Wildpark-West.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Im Gedenken an Prof. Dr. Karl-Hermann Koch und in Würdigung seines Engagements für den Natur- und Umweltschutz soll der regionale Preis für besondere Verdienste und Leistungen zum Schutz von Natur und Umwelt, der erstmals im Frühjahr 2023 verliehen werden soll, den Namen „Karl-Hermann Koch – Umweltpreis“ tragen.