Krötenwanderung 2022 - Auswertung vom 31. Juli 2022
- 1. Kontrolltag: 15.03.2022
- Letzter Kontrolltag: 03.05.2022
- Auf/Abbau des Amphibienschutzzaunes: 26. Februar 2022 / 10. Mai 2022
- Tage, an denen der Amphibienzaun stand, mit statistischer Erfassung: 49
Anzahl Kontrollgänge: 81
- Kontrollen pro Tag: 1,7
- An Kontrollen beteiligte Personen: 14 sowie weitere HelferInnen
1. Hinwanderung:
- Bei der Hinwanderung wurden 1552 Amphibien statistisch erfasst (davon nur 9 tote Tiere).
Zum Vergleich: 2021 waren es 1356 Amphibien, also eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr.
Das liegt u.a. daran, dass die Teichmolche ein Spitzenjahr hatten, s.u.
- Frösche und Kröten sind stark zurück gegangen. 2021: 1199. 2022: 754
- Den Rückgang sieht man vor allem bei den Erdkröten: In 2021 waren es 224, in 2022 nur noch 106.
- Die Anzahl der Molche ist exorbitant angestiegen. 2021: 157, 2022: 798 (!)
- Das war das Jahr der Molche, speziell der Teichmolche.
- Der Moorfrosch, unsere Amphibie mit höchstem Schutzstatus ist von 81 (2021) auf 16 Tiere (2022) sehr stark zurückgegangen. Hier muss noch eine Abklärung über die Ursachen erfolgen.
2. Rückwanderung:
- Aus den Vorjahren wissen wir, dass vor allem Erdkröten zurückwandern.
- Da die Erdkröten bei der Hinwanderung mehr als 50% weniger als in 2021 waren, ist auch die Rückwanderung in 2022 bei den Erdkröten (und insgesamt) sehr niedrig ausgefallen.
- Während im Jahr 2021 noch 243 Amphibien auf der Rückwanderung statistisch erfasst wurden (davon 156 Erdkröten), waren es im Jahr 2022 insgesamt nur 58 Amphibien (davon 44 Erdkröten)
- In 2021 sind ca. 75% aller Erdkröten, die auf der Hinwanderung erfasst wurden, auch in der Rückwanderung aufgenommen worden. In 2022 waren es ca. 45%.
Wie in jedem Jahr gab es Spitzentage:
Bei der Hinwanderung gab es vier Tage mit mehr als 100 gezählten Amphibien.
Der eigentliche Beginn der Wanderung, der 15.3.2022 mit mehr als 500 Amphibien, zeigt, dass sich der Zeitpunkt der Wanderung kontinuierlich nach vorne verlagert und der Zaun gerade noch rechtzeitig aufgebaut wurde. Dieser eine Tag steht für knapp ein Drittel der gesamten Amphibienwanderung. Die Verteilung über die Tage zeigt aber auch, dass es richtig ist, den Zaun länger stehen zu lassen.
Hier noch ein Vergleich der Daten 2020 bis 2022:
Wer sich für den Schutz der Amphibien einsetzen möchte, meldet sich bitte per e-Mail:
froschkoenige@waldsiedlung-wildpark-west.de
So funktioniert die Erfassung:
Am Ortsausgang Fuchsweg hängen zwei Kästen, einer mit leeren und einer mit ausgefüllten Formularen, eine Box mit Klemmbrettern und Stiften und ein beschreibbares Bord. Ausgerüstet sollten die Helfer mit festem Schuhwerk, Taschenlampe, Warnweste und evt. ein paar Handschuhen sein.
Mit einem leeren Zettel auf dem Klemmbrett und einem weißen Eimer werden einmal beide Seiten abgelaufen. Der weiße Eimer ist für den Transport der Tiere gedacht.
Nun von Eimer zu Eimer gehen, Amphibien vorsichtig in den weißen Eimer kippen und auf der Zählliste Striche in der entsprechenden Kategorie machen (es muss also kein Frosch angefasst werden, da es hier keine giftigen Exemplare gibt, wäre dies aber auch nicht schlimm)
Vorne am grünen Plakat kann man nochmal nachschauen, wie sich die Tiere unterscheiden.
Dann die Tiere vorsichtig auf der anderen Straßenseite hinter dem sicheren Zaun absetzen und weiter zum nächsten Eimer.
Am Ende der Runde den ausgefüllten Zettel einwerfen. Am Bord das Datum und die Uhrzeit eintragen.
Krötenwanderung 2021
Die Arbeitsgruppe „Amphibienschutz“ gibt für die Frühjahrswanderung der Amphibien vom Biotop Entenfangsee zu den Feucht- und Bruchwiesen folgendes Ergebnis bekannt:
Auf der Gesamtstrecke von beidseitig fast 400 Metern Amphibienschutzzaun wurden im Zeitraum vom 27. Februar bis 23. Mai 2021 an 86 Tagen 1599 (!!!) Amphibien transportiert. Das sind 20% weniger als in 2020.
Das Wetter war dieses Jahr deutlich anders als in den zwei Vorjahren. Das hat sich auch auf die Wanderung ausgewirkt. Zum einen sind alle Amphibien später losgelaufen. Andererseits hat sich die Anzahl innerhalb der einzigen Arten verändert, leider bei den meisten Arten nach unten.
Bemerkenswert ist, dass der „streng geschützte“ Moorfrosch sich mehr als verzehnfacht hat. Im Jahr 2020 haben wir 7 gezählt, in 2021 waren es 81.
Ein riesengroßes Danke an alle, die immer so fleißig kontrolliert haben. Wer im nächsten Frühjahr beim kontrollieren mit dabei sein will, kann sich an unseren Verein wenden.
Krötenwanderung 2020
Fazit:
Nachdem Mitte Februar der Zaun aufgebaut wurde, wurde er am 10. Mai wieder abgebaut. Bis dahin wurden etwa 2000 Amphibien über die Straße getragen und in Listen erfasst.
Aufbau:
Im letzten Jahr konnten durch die Hilfe der vielen fleißigen Helfer knapp 2000 Amphibien sicher die Straße überqueren. Aufgrund der milden Witterung sind schon jetzt die ersten Kröten und Molche unterwegs.
Auch in diesem Frühjahr werden regelmäßig Helfer gebraucht, die die Amphibien auf die andere Straßenseite bringen. Wer sich vorstellen kann, die Tiere von der einen Seite auf die andere zu tragen, kann sich gerne bei uns melden. Kontrolliert werden muss zwei Mal am Tag, einmal morgens nach dem Sonnenaufgang und einmal nach Sonnenuntergang. Die Amphibien laufen am liebsten in der Dämmerung.
Die Kontrolle dauert jetzt am Anfang, wo noch nicht so viel los ist, vielleicht 10 Minuten. Wenn es regnet und die Temperaturen über 5°C sind, werden in manchen Eimern 20 Frösche sein, dann dauert es vielleicht 20-30 Minuten.
Die ausgefüllten Zettel werden regelmäßig geleert und erfasst.