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Prof. Karl-Hermann Koch Umweltpreis 2023 geht nach Schwielowsee

Veröffentlicht am 25.02.2024

Der 87-jährige Physiker Gunter Jung und die „Interessengemeinschaft Erholungsort Geltow“ erhielten am späten Freitagabend aus den Händen der vorjährigen Preisträgerin Birgit Wittenberg den diesjährigen „Karl-Hermann-Koch-Umweltpreis“ verliehen.

 

 

Die feierliche Preisverleihung fand im Vorfeld des Brandenburgischen Natur- und Umweltfilmfestivals, der 19. „Ökofilmtour“, im vollbesetzten Bürgerklub von Wildpark-West statt. Der Preisverleihung wohnten auch Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker der Gemeinde Schwielowsee bei.

 

Die Preisträger haben sich große Verdienste für ihr jahrelanges, ehrenamtliches Wirken im Interesse von zehntausenden Menschen in Potsdam, Geltow und Wildpark-West für sauberes Trinkwasser durch den Schutz des Grundwassers vor Verunreinigungen im Bereich des Wildparks bei Potsdam erworben“, heißt es u. a. in der Begründung zur Preisverleihung.

Es ist gut und wichtig zu wissen, dass es Menschen gibt, die akribisch, beharrlich, ausdauernd, mutig und mit Kompetenz auf tatsächlich bestehende Missstände aufmerksam machen, diese dokumentieren und den Behörden und der Öffentlichkeit zugänglich machen, um die drohenden Gefahren einer Verschmutzung des Grundwassers aufzuzeigen.“, erklärte Carsten Sicora, Vorstandsvorsitzender der den Umweltpreis verleihenden Vereinigung Waldsiedlung Wildpark-West e.V., in seiner Laudatio.

Preisträger Gunter Jung wies in seiner Dankesrede u. a. darauf hin, dass durch die Missachtung gesetzlicher Verordnungen beim Betrieb einer Recyclinganlage noch immer eine Gefährdung des Trinkwassers besteht, wenn z. B. Auswaschungen der offen gelagerten Abfälle nicht fachgerecht entsorgt und somit schadstoffbelastetesRegenwasser ins Grundwasser eines Trinkwasserschutzgebietsgelangt.

Karl-Heinz Müller von der Interessengemeinschaft Erholungsort Geltow machte auch auf die erheblichen Verunreinigungen des angrenzenden Wildparks durch die verwehten Abfälle der Recyclinganlage aufmerksam. Er wünschte sich zudem ein breiteres bürgerschaftliches Engagement in kommunalpolitischen Fragen.

Der undotierte Preis wurde zum zweiten Male verliehen und ist der einzige seiner Art im Land Brandenburg, der von einer Umweltschutzvereinigung vergeben wird.

Im vergangenen Jahr hatte der Landkreis Potsdam-Mittelmark und das Bad Belziger Landschaftsplanungsbüro Birgit Wittenberg den Preis zu gleichen Teilen für die Wiederbepflanzung einer historischen Allee bei Geltow erhalten.

Der Preis ist dem Andenken an Prof. Dr. Karl-Hermann Koch (1937–2022) gewidmet, der sich in den vergangenen Jahrzehnten, nach seinem erfolgreichen Wirken als Berliner Architekt, für den Schutz der seltenen Waldohreulen im Potsdamer Wildpark und für den Erhalt von gefährdeten Waldflächen, als Lebensraum dieser Tiere, eingesetzt hatte.

Der in Form einer Waldohreule gestaltete Preis wurde von dem in Wildpark-West lebenden Bildhauer Frank Schulze, vielen Opernfreunden auch von seinen monumentalen Bühnenbildern der Bregenzer Festspiele bekannt, entworfen.